Wer das Problem hat, dass sein Exchange Server vollgelaufen ist
muss ein paar Dinge beachten, um die Datenbank wieder kleiner
zu bekommen bzw. wieder online zu bekommen.
Hinweis: ich gehe jetzt hier von den Standardpfaden aus die sich aber bei einer
individuellen Installation ändern könnten.
Der Exchange 2003 SP1 hat ein voreingestelltes Datenanklimit
von 16GB. Man kann die eigentliche Datenbankgröße festestellen
wenn man aus dem Standardverzeichnis C:\programme\exchsrvr\MDBDATA
die beiden Dateien priv1.edb und priv1.stm zusammenaddiert.
Erreichen beide Dateien mehr wie ca. 16.000kb wurde das oberer
Ende der max. Größe erreicht.
Im Exchange System-Manager erkennt man das auch gut, wenn
der Postfachspeicher heruntergefahren ist.
AUSNAHME:
Generell bedeuten diese 16GB Datenbankgröße nicht unbedingt immer
dass die Datenbank auch wirklich voll ist. Löscht man z.B. ein paar Gigabyte
an Mails, bleibt die Datenbankgröße auf Dateiebene weiterhin bei z.B. 16GB
aber der freie Speicherplatz innerhalb der Datenbank wurde durchaus verkleinert.
Kommen neue Mails rein, füllen die einfach wieder die leeren Stellen, ohne dass
die Datenbank selbst aber wächst.
Hinweis!! hat man einen POP3 Holer im Einsatz sollte man den auch vorab
noch beenden da der ja fleißig Mails abruft und an den Exchange schicken
will und nicht kann. Nicht jeder POP3 Holer kann, falls der Exch. wieder online
ist, die bereits abgeholten Mails dann übertragen, also vorsicht hier.
Wir haben bei vielen Kunden den AVM KEN im Einsatz, der kann das z.B. nicht.
Die Defragmentierung ist relativ einfach.
Man benötigt dazu das Tool „Eseutil“ welches sich im BIN Verzeichnis des Exch. befindet
C:\programme\exchsrvr\bin
WICHTIG: Der Dienst „Microsoft Exchange Informationsspeicher“ muss beendet sein!
Um die Datenbank zu defragmentieren ruft man das Tool folgendermaßen auf:
Eseutil /d C:\programme\exchsrvr\mdbdata\priv1.edb
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein Defrag auf einem Core2Duo 3Ghz
ca. 90-200min in Anspruch nimmt.
Ruft man das Tool einfach nur so auf, wird die temp. Datenbank im BIN Verzeichnis
neu angelegt. Ist der Vorgang fertig, wird die neue Datenbank autom. in das eigentliche
Verzeichnis verschoben. Man muss also auf Laufwerk C: noch einmal max. 16GB
zur Verfügung haben, je nachdem wie klein die Datenbank später wird.
Meistens kopiere ich vorsichtshalber das komplette MDBDATA Verzeichnis
noch weg falls was schief läuft.
Nach dem Defrag muss man natürlich den Dienst wieder neu starten und evtl.
mit einem rechtsklick auf den Postfachspeicher den Informationsspeicher wieder bereitstellen.
Normalerweise sollte jetzt wieder der Exchange 2003 ganz normal laufen.
Nicht vergessen auch den POP3 Holer wieder zu starten.
Nach der Defragmentierung sollte man sich evtl. auch gleich überlegen ob man nicht
gleich noch das SP2 + Onlineupdates installiert. Meistens geht das sogar ohne Neustart
von statten. Denn dann kann man durch ein paar zusätzliche Registry Einträge die Datenbank
auf max. 75GB aufblasen. Siehe auch Teil 4
Achtung bei Exchange Servern die zusätzliche Plug-Ins haben wir z.B. Blackberry, Virenscanner
Tobit MX etc.
Hier sollte man vorher überprüfen ob die Installation von Exchange SP2 evtl. irgendwelche Probleme bereitet. Gerade die Blackberry Server sind hier etwas heikel.
HINWEIS
Nach der Defragmentierung kann es manchmal vorkommen, dass die Datenbanken eigentlich
nicht sonderlich kleiner geworden sind. Das Problem somit weiterhin bestehen bleibt.
Das hat diverse Gründe die ich im Teil 2 verdeutlichen möchte
und natürlich auch eine schnelle Lösung parat habe.